Ich hätte damals nie geahnt, dass aus diesem einmaligen Engagement ein wichtiger und sehr lang andauernder Aspekt meiner musikalischen und künstlerischen Laufbahn werden würde. Es entstanden Freundschaften, Lebensbeziehungen, es wuchs eine musikalische und geistige Heimat heran, die mir 15 Jahre und darüber hinaus das Leben erfüllten.
Kurz nach diesem ersten Gottesdienst wurde ich als fester Organist in Falkau engagiert und war daraufhin jeden Sonntag im Einsatz.
Natürlich waren die Anfänge unsicher und holprig, und es dauerte seine Zeit, bis der Gottesdient-Ablauf zur Routine wurde. Überhaupt musste ich erst mal den Führerschein machen, um Falkau zu erreichen (von meiner Heimatstadt Neustadt bis nach Falkau sind es ca.12 km).
Die musikalische Arbeit in der Kirche trug einen sehr großen Teil zu meiner weiteren künstlerischen Reife bei. Schon damals in jungen Jahren war ich als Kammermusikpartner sehr geschätzt. Mein erster Pfarrer in Falkau war ausgebildeter Sänger, und so nutzte er immer wieder meine Begleitung am Klavier und sang im Gottesdienst.
Aus den sonntäglichen Gottesdiensten wurden bald zwei pro Woche. Falkau wurde organisationstechnisch mit Titisee zusammengelegt und verwaltet, und so gab es dann am Samstag und Sonntag Dienste in den verschiedenen Gemeinden (unter anderem in der Bärenhof-Kapelle in Titisee).
Hochzeiten, Beerdigungen, Weltgebetstage, Konzerte, Auftritte mit Musiker*innen und Sänger*innen an Weihnachten und vieles mehr ergänzten im Laufe der Jahre die Tätigkeit. Mein musikalisches Repertoire wuchs immens. Ich wurde zusätzlich Kirchendiener und Gemeinderat und organisierte Gemeindefeste. Es war eine sehr gute und schöne Arbeit, die ich nach 15 Jahren wegen meines Studienanfangs als Religionspädagoge, Sozialpädagoge und Sozialarbeiter an der EH Freiburg beendete.