PianoPassion

Klavierunterricht in Freiburg,
Michael Köllner

"Als Organist war ich über 30 Jahre lang regelmäßig in verschiedenen Gemeinden im Hochschwarzwald tätig."

Mit 16 Jahren kam ich ganz unerwartet zu meinem ersten evangelischen Gottesdienst, den ich am Klavier begleitete. Eine Prädikantin suchte für ihren Dienst in der Andreasgemeinde Feldberg-Falkau einen Organisten.

Unsere Familien kannten uns über meinen Großvater, der ebenfalls jahrzehntelang Organist in meiner Heimatstadt Titisee-Neustadt gewesen ist. Sie wusste, dass ich ein sehr feinfühliger Begleiter am Klavier bin und kam auf mich zu. Ich war zwar sehr unsicher, da dieses Feld völliges Neuland für mich war. Aber ich ließ mich auf das Abenteuer ein.

Karrierestart in Falkau und Titisee

"Die Gemeinde Falkau wurde mir über die Jahre zur menschlichen und krichlichen Heimat."

Ich hätte damals nie geahnt, dass aus diesem einmaligen Engagement ein wichtiger und sehr lang andauernder Aspekt meiner musikalischen und künstlerischen Laufbahn werden würde. Es entstanden Freundschaften, Lebensbeziehungen, es wuchs eine musikalische und geistige Heimat heran, die mir 15 Jahre und darüber hinaus das Leben erfüllten.

Kurz nach diesem ersten Gottesdienst wurde ich als fester Organist in Falkau engagiert und war daraufhin jeden Sonntag im Einsatz.

Natürlich waren die Anfänge unsicher und holprig, und es dauerte seine Zeit, bis der Gottesdient-Ablauf zur Routine wurde. Überhaupt musste ich erst mal den Führerschein machen, um Falkau zu erreichen (von meiner Heimatstadt Neustadt bis nach Falkau sind es ca.12 km).

Die musikalische Arbeit in der Kirche trug einen sehr großen Teil zu meiner weiteren künstlerischen Reife bei. Schon damals in jungen Jahren war ich als Kammermusikpartner sehr geschätzt. Mein erster Pfarrer in Falkau war ausgebildeter Sänger, und so nutzte er immer wieder meine Begleitung am Klavier und sang im Gottesdienst.

Aus den sonntäglichen Gottesdiensten wurden bald zwei pro Woche. Falkau wurde organisationstechnisch mit Titisee zusammengelegt und verwaltet, und so gab es dann am Samstag und Sonntag Dienste in den verschiedenen Gemeinden (unter anderem in der Bärenhof-Kapelle in Titisee).

Hochzeiten, Beerdigungen, Weltgebetstage, Konzerte, Auftritte mit Musiker*innen und Sänger*innen an Weihnachten und vieles mehr ergänzten im Laufe der Jahre die Tätigkeit. Mein musikalisches Repertoire wuchs immens. Ich wurde zusätzlich Kirchendiener und Gemeinderat und organisierte Gemeindefeste. Es war eine sehr gute und schöne Arbeit, die ich nach 15 Jahren wegen meines Studienanfangs als Religionspädagoge, Sozialpädagoge und Sozialarbeiter an der EH Freiburg beendete.

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die zweite Stelle

"Ich trat in die Fußstapfen meines Großvaters und übernahm die Organistenstelle in Neustadt."

Nach meinem Studium spielte ich unregelmäßig in der evangelischen Kirche in Neustadt, da die dortige Organistenstelle nicht besetzt war. Immer noch hatte ich viele Beziehungen zur Neustädter Gemeinde, ich übte dort auch privat an der Orgel, und so übernahm ich mehr und mehr die dortige Gottesdienstbegleitung. Daraus erwuchs meine zweite Selle, die ich ebenfalls 15 Jahre lang regelmäßig betreute.

Diese Zeit konnte allerdings von der Qualität her nicht an Falkau und Titisee anschließen, der Umgang mit mir als wichtigem Mitarbeiter war ungeschickt und nicht zeitgemäß.

So ergab der Zufall, dass im Jahr 2018 meine inzwischen zur langjährigsten Freundin gewordene Prädikantin Annelies Haas starb und ich gleichzeitig der Neustädter Gemeinde frustriert, aber entschlossen den Rücken gekehrt habe. Ich begann mit Annelies und ich beendete mit ihr meine Organistenkarriere. Seitdem pausiere ich glücklich.

Organist Michael Köllner

"Ein besseres und längeres Training im Vorspielen als diese 30 Jahre Gottesdienste konnte es nicht geben. Jeder Dienst war eine kleines Konzert. Das Lampenfieber ist auf ein kleines und erträgliches Niveau gesunken. Die Fähigkeit, die Nerven unter Kontrolle zu behalten, ist heutzutage ein enorm wichtiges Rüstzeug, über das ich sehr dankbar bin und das ich an meine Schüler*innen weiter zu geben versuche."

Michael Köllner